Räumliche Verteilung der Mammografie-Adhärenz in einer städtischen Schweizer Bevölkerung und ihre Assoziation mit dem sozioökonomischen Status
José Luis Sandoval, Rebecca Himsl, Jean-Marc Theler, Jean-Michel Gaspoz, Stéphane Joost und Idris Guessous.
Spatial distribution of mammography adherence in a Swiss urban population and its association with socioeconomic status.Cancer Medicine, Oktober 2018, doi: 10.1002/cam4.1829.
Zusammenfassung
Ziel: Die physische und soziale Umwelt auf lokaler Ebene hat einen entscheidenden Einfluss auf das individuelle Verhalten und die Gesundheit. Es ist jedoch noch nicht geklärt, ob diese Auswirkungen unabhängig vom sozioökonomischen Status einer Person sind. In dieser Studie bewerteten wir die räumliche Verteilung der Mammografietreue im Kanton Genf (Schweiz) anhand von Individualdaten und beurteilten ihre Unabhängigkeit vom sozioökonomischen Status (SÖS).
Methoden: Georeferenzierte Daten auf individueller Ebene aus der bevölkerungsbasierten Querschnittsstudie Bus Santé (n = 5002) wurden verwendet, um lokale Indikatoren für räumliche Assoziation (LISA) zu berechnen und die räumliche Abhängigkeit der Mammografie-Adhärenz zu untersuchen. Die räumlichen Cluster werden ohne Anpassung dargestellt; mit Anpassung für das Einkommen in der Nachbarschaft und das individuelle Bildungsniveau sowie mit Anpassung für demografische Faktoren (Alter und Schweizer Nationalität). Die Assoziation zwischen den angepassten Clustern und der Nähe zum nächstgelegenen Screeningzentrum wurde ebenfalls bewertet.
Ergebnisse: Die Mammografie-Adhärenz war nicht zufällig über den Kanton Genf verteilt, die Cluster stimmten geografisch mit den bekannten SUS-Verteilungen überein. Nach der Anpassung für die SUS-Indikatoren wurden die Cluster auf 56,2 % ihrer ursprünglichen Größe reduziert (n = 1033). Die Anpassung für Alter und Nationalität reduzierte die Anzahl der Individuen mit räumlich abhängigem Verhalten weiter (36,5 % der ursprünglichen Größe). Die identifizierten Gebiete mit hoher und niedriger Mammografie-Adhärenz, die unabhängig vom SUS waren, konnten nicht durch die Nähe zum nächsten Screening-Zentrum erklärt werden.
Schlussfolgerungen: Der SUS und demografische Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der räumlichen Verteilung der Mammografie-Adhärenz. Die räumlichen Cluster blieben jedoch auch nach Bereinigung der Störfaktoren bestehen, was darauf hindeutet, dass zusätzliche Determinanten auf Nachbarschaftsebene die Mammografie-Adhärenz beeinflussen könnten und Gegenstand gezielter Interventionen im Bereich der öffentlichen Gesundheit sein sollten.
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