Prävalenz von Indikatoren der Gebrechlichkeit und Assoziation mit dem sozioökonomischen Status bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters in einer Schweizer Region mit allgemeiner Krankenversicherungsdeckung: eine bevölkerungsbasierte Querschnittsstudie
Idris Guessous, Jean-Christophe Luthi, Christopher Barrett Bowling, Jean-Marc Theler, Fred Paccaud, Jean-Michel Gaspoz, William McClellan.
Prevalence of Frailty Indicators and Association with Socioeconomic Status in Middle-Aged and Older Adults in a Swiss Region with Universal Health Insurance Coverage: A Population-Based Cross-Sectional Study., Journal of Aging Research, 22. Oktober 2014, doi: 10.1155/2014/198603.
Zusammenfassung
Hintergrund: Über die Prävalenz von Gebrechlichkeit bei älteren Menschen wurde bereits berichtet, doch bei Erwachsenen mittleren Alters ist sie weitgehend unbekannt. Wir haben die Prävalenz von Indikatoren für Gebrechlichkeit bei Erwachsenen mittleren und höheren Alters in einer Schweizer Allgemeinbevölkerung mit allgemeiner Krankenversicherungsdeckung ermittelt. Außerdem bewerteten wir die Determinanten der Gebrechlichkeit mit besonderem Schwerpunkt auf dem sozioökonomischen Status.
Methode: Eingeschlossen wurden Personen ab 50 Jahren, die an der bevölkerungsbezogenen Querschnittsstudie Bus Santé 2006-2010 teilnahmen (N = 2 930). Vier Indikatoren für Gebrechlichkeit (Schwäche, Gewichtsverlust, Erschöpfung und geringe Aktivität) wurden anhand von Standarddefinitionen gemessen. Zur Ermittlung der Assoziationen wurden multivariate logistische Regressionen verwendet.
Ergebnisse: Insgesamt wiesen 63,5 % der Teilnehmer keinen Indikator für Gebrechlichkeit auf, 28,7 % wiesen einen Indikator auf und 7,8 % wiesen zwei oder mehr Indikatoren auf. Von den Teilnehmern im mittleren Alter (50-65 Jahre) wiesen 75,1 Prozent 0 Indikatoren für Gebrechlichkeit auf, 22,2 Prozent einen und 2,7 Prozent zwei oder mehr. Die Anzahl der Indikatoren für Gebrechlichkeit war positiv mit dem Alter, Bluthochdruck und aktivem Rauchen verbunden und negativ mit dem männlichen Geschlecht, dem Body-Mass-Index, dem Taille-Hüft-Verhältnis und dem Serum-Gesamtcholesterinspiegel. Ein niedrigeres Einkommensniveau, nicht aber das Bildungsniveau, war mit einer höheren Anzahl von Indikatoren für Gebrechlichkeit verbunden.
Schlussfolgerungen: Indikatoren für Gebrechlichkeit sind bei älteren Erwachsenen mittleren Alters in der Schweizer Allgemeinbevölkerung häufig anzutreffen. Trotz des allgemeinen Krankenversicherungsschutzes ist das Haushaltseinkommen unabhängig mit Gebrechlichkeit verbunden.
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