Seroprävalenz von IgG-Antikörpern gegen SARS-CoV-2, Risikofaktoren für die Infektion und damit verbundene Symptome in Genf, Schweiz: eine Studie in der Allgemeinbevölkerung
Aude Richard, Ania Wisniak, Javier Perez-Saez, Henri Garrison-Desany , Dusan Petrovic, Giovanni Piumatti, Hélène Baysson, Attilio Picazio, Francesco Pennacchio, David De Ridder, François Chappuis, Nicolas Vuilleumier, Nicola Low, Samia Hurst, Isabella Eckerle, Antoine Flahaul, Laurent Kaiser, Andrew S. Azman, Idris Guessous & Silvia Stringhini.
Seroprevalence of anti-SARS-CoV-2 IgG antibodies, risk factors for infection and associated symptoms in Geneva, Switzerland: a population-based, study. Scandinavian Journal of Public Health, Published on line October 2021, doi:10.1177/14034948211048050.
Zusammenfassung:
Ziele: Bewertung der Seroprävalenz von Antikörpern gegenSARS-CoV-2 IgG während der ersten Epidemiewelle im Kanton Genf, Schweiz, sowie der Risikofaktoren für eine Infektion und der Symptome, die mit der Seropositivität einhergehen.
Methoden: Zwischen April und Juni 2020 wurden ehemalige Teilnehmer der Umfrage "Bus Santé" (eine jährliche Querschnittsumfrage bei einer repräsentativen Stichprobe der Bevölkerung im Alter von 20 bis 74 Jahren im Kanton Genf) sowie Haushaltsmitglieder, die älter als 5 Jahre waren, zur Teilnahme an der Studie eingeladen. Blutproben wurden auf Immunoglobulin G gegen SARS-CoV-2 getestet. Die Daten wurden mithilfe von Online-Fragebögen erhoben. Die Seroprävalenz wurde mithilfe eines Bayes'schen Modells geschätzt, das die Testleistung und den Stichprobenplan berücksichtigte.
Ergebnisse: 8344 Teilnehmer wurden in die Studie aufgenommen. Die bereinigte Gesamtseroprävalenz betrug 7,8 % (95 % Konfidenzintervall 6,8-8,9). Die Seroprävalenz war am höchsten bei den 18- bis 49-Jährigen (9,5 %) und am niedrigsten bei Kindern im Alter von 5 bis 9 Jahren (4,3 %) und bei Personen über 65 Jahren (4,7 bis 5,4 %). Das Risiko, HIV-positiv zu sein, war für Rentnerinnen und arbeitslose Männer im Vergleich zu Erwerbstätigen sowie für Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern erheblich geringer. Wir fanden keinen signifikanten Zusammenhang zwischen Beruf, Bildungsniveau, Einkommen in der Nachbarschaft und dem Risiko, HIV-positiv zu sein. Das Symptom, das am stärksten mit Seropositivität in Verbindung gebracht wurde, war Anosmie/Dysgeusie.
Schlussfolgerung: Die Seroprävalenz der Bevölkerung blieb auch nach der ersten Welle in Genf niedrig. Sozioökonomische Faktoren waren in dieser Stichprobe nicht mit der Seropositivität assoziiert. Ältere Menschen, Kleinkinder und Raucher waren weniger häufig HIV-positiv, obwohl nicht klar ist, wie die Biologie und das Verhalten diese Unterschiede erklären.
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