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Assoziationen zwischen gesundheitsbewusstem Verhalten und selbst eingeschätzter, dauerhaft günstiger Gesundheit in einer bevölkerungsbasierten Längsschnittstudie in der Schweiz

Mayssam Nehme, Stephanie Schrempft, Hélène Baysson, Nick Pullen, Serguei Rouzinov, Silvia Stringhini, Idris Guessous, für die Specchio-Studiengruppe.
Associations Between Healthy Behaviors and Persistently Favorable Self-Rated Health in a Longitudinal Population-Based Study in Switzerland. Journal of General Internal Medicine, 25 march 2024, doi: 10.1007/s11606-024-08739-1.

Zusammenfassung

Hintergrund: Die Selbsteinschätzung der Gesundheit ist ein subjektiver, aber wertvoller Indikator für den allgemeinen Gesundheitszustand, der von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird, darunter physische, psychologische und sozioökonomische Elemente. Die Selbsteinschätzung der Gesundheit kann aufschlussreich sein und von Allgemeinmedizinern genutzt werden, um die aktuelle und prädiktive Gesundheit insgesamt zu bewerten.

Design: Diese Studie untersucht die longitudinale Entwicklung der gesundheitlichen Selbsteinschätzung in der Schweiz während der COVID-19-Pandemie und konzentriert sich auf den Zusammenhang zwischen einer anhaltend günstigen gesundheitlichen Selbsteinschätzung und verschiedenen Prädiktoren.

Teilnehmer:An dieser Studie, die mit Hilfe der Specchio-Kohorte durchgeführt wurde - einer digitalen Studie, die auf der Bevölkerung von Genf, Schweiz, basiert - nahmen Teilnehmer teil, die von 2021 bis 2023 Fragebögen ausfüllten.

Hauptmessgrößen: Die Selbsteinschätzung der Gesundheit wurde zusammen mit anderen Faktoren wie körperliche und geistige Gesundheit, sozioökonomischer Status und Lebensstil bewertet.

Ergebnisse: Die Studie umfasste 7006 Personen, die im Jahr 2021 teilnahmen, und 3888 Personen, die an allen Folgeuntersuchungen (2021, 2022 und 2023) teilgenommen hatten. Zu Beginn gaben 34,9 % der Personen eine sehr gute Selbsteinschätzung ihrer Gesundheit an, 54,6 % eine gute, 9,6 % eine mittlere und 1,0 % eine schlechte oder sehr schlechte Selbsteinschätzung. Insgesamt hat sich für 29,1 % die Selbsteinschätzung ihrer Gesundheit zwischen 2021 und 2023 verschlechtert. Eine Untergruppe der teilnehmenden Personen (12,1 %) behielt über diesen Zeitraum hinweg eine sehr gute gesundheitliche Selbsteinschätzung bei, was eine anhaltend günstige gesundheitliche Selbsteinschätzung während der COVID-19-Pandemie belegt. Positives Gesundheitsverhalten war mit einer anhaltend günstigen Selbsteinschätzung der Gesundheit verbunden (Bewegung aOR 1,13 [1,03-1,24]; gesunde Ernährung aOR 2,14 [1,70-2,68]; weniger Bildschirmzeit aOR 1,28 [1,03-1,58]; und eine bessere Schlafqualität aOR 2,48 [2,02-3,04]). Auch die psychische Gesundheit und die soziale Unterstützung spielten eine wichtige Rolle.

Schlussfolgerung: Die Studie unterstreicht die Bedeutung von gesunden Lebensstilentscheidungen und sozialer Unterstützung für die Aufrechterhaltung einer günstigen Selbsteinschätzung der Gesundheit, insbesondere in schwierigen Zeiten wie der COVID-19-Pandemie. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Allgemeinmediziner sich auf die Förderung dieser Faktoren konzentrieren sollten, indem sie sie in ihre Routineuntersuchungen einbeziehen und ihre Patientinnen und Patienten dazu ermutigen, sich an sozial anregenden Aktivitäten zu beteiligen, um ihre Gesundheit und deren Wahrnehmung zu verbessern.

Link zu den Artikel auf Englisch